Wem nützt die Eutonie?

Die Eutonie Gerda Alexander® richtet sich gleichermassen an Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Weil ihr Ansatz ganzheitlich ist und keine Übungsfolgen vorgegeben sind, können für jede Zielgruppe geeignete Arbeitsweisen gefunden werden.


 

   Eutonie unterstützt bei:

  • Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates (z.B. Muskelverspannungen, Gelenkprobleme, Arthrose, Haltungsschwächen, Bandscheibenvorfälle, Osteoporose)
  • Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen, Migräne, Rheuma)
  • neurologischen Störungen und Erkrankungen (z.B. Schleudertrauma, Schlaganfall, neuromuskulären Erkrankungen)
  • psychosomatischen und vegetativen Störungen (z.B. Durchblutung, Herz, Kreislauf, Verdauung, Atmung, hormoneller Regelkreis)
  • Stresssymptomen (z.B. Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung)
  • Hautproblemen (z.B. Akne, Allergien, Neurodermitis)
  • psychischen Problemen (z.B. depressive Stimmungen, Kontaktschwierigkeiten, Abgrenzungsproblemen)
  • Konzentrations- und Lernschwierigkeiten
  • der Geburtsvorbereitung, während der Schwangerschaft und bei hormonellen Beschwerden


   Eutonie fördert:

  • das persönliche Wohlbefinden
  • die Entwicklung der Sensibilität und des Körperschemas
  • harmonische und ökonomische Haltung und Bewegung
  • die Persönlichkeitseintwicklung
  • die Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit
  • das Selbstvertrauen und die Eigenständigkeit
  • die körperliche und geistige Beweglichkeit


Eutonie Gerda Alexander® findet Anwendung in pädagogischen, sozialen, sportlichen und künstlerischen Bereichen. Auch in der Gesundheits-förderung und in verschiedenen Kliniken (Orthopädie, Rehabilitation, Psychosomatik, Psychiatrie) wird sie erfolgreich eingesetzt.



Wirkmechanismen

Die Eutonie ist für jeden Menschen zugänglich, unabhängig von Alter und Bewegungsmöglichkeiten. Jeder übt in seinem eigenen Rhythmus, ohne Suggestion und ohne Vorbild. Es geht nicht um das Erlernen einer Technik, um Leistung oder Wertung. Im Mittelpunkt steht das Spüren, das bewusste Erleben und die persönliche Erfahrung. Die Eutonie fördert so die Entwicklung der individuellen Möglichkeiten und die Selbständigkeit des Menschen.

Das aufmerksame Spüren richtet sich u.a. auf die verschiedenen Körperstrukturen, die Haut und den Körperinnenraum mit Muskulatur, anderen weichen Geweben und Knochenbau. Die Präsenz im eigenen Körper wird geweckt und ein bewusster Kontakt zur Umwelt kann hergestellt werden. Das Erleben des Skeletts als feste Struktur sowie das Nutzen des Bodens für die reflektorische Aufrichtung führen zu einer freien aufrechten Haltung und zu organischen und harmonischen – eutonischen Bewegungen. Durch ein Minimum an Anstrengung wird ein Maximum an Wirksamkeit erreicht.

Die tiefgehende Wirkung der Eutonie zeigt sich in der Geschmeidigkeit der Muskulatur, der Beweglichkeit der Gelenke, einer aufrechten und freien Haltung, natürlichen und harmonischen Bewegungen und in einer Verbesserung der neurovegetativen Funktionen (u.a. Blutkreislauf und Atmung).

Die enge Verbindung zwischen Muskeltonus und Psyche kann in der Eutoniearbeit zu zutiefst beglückenden Erlebnissen führen.

 

Es können aber neben physischen auch psychische Schmerzpunkte berührt werden, wie z.B. Traurigkeit oder Ängste. Sie lösen sich dann auf, wenn die zugrunde liegenden Erlebnisse vom Bewusstsein verarbeitet und integriert werden können. Dieser Prozess führt dahin, die eigenen Gefühle zuzulassen, zu erleben und zum Ausdruck zu bringen.

Die Spontaneität wächst und die Kreativität entfaltet sich. Mit der Tonusflexibilität nimmt auch die Erlebnisfähigkeit zu und ermöglicht es, die Höhen und Tiefen der ganzen Gefühlsskala zu erleben.

 

Die Präsenz in Körper und Stimme sowie der Kontakt und die Präzision im Umgang mit Gegenständen, Werkzeugen und Musikinstrumenten erlauben, das eigene Erleben in seiner ganzen Vielfalt auszudrücken. Die spontane und die künstlerische Ausdrucksfähigkeit intensivieren und entwickeln sich.


Tonusgeschehen

Als Tonus wird die Grundspannung der Muskulatur bezeichnet. Gerda Alexander erfasste intuitiv, was inzwischen neurologisch weitgehend bestätigt wird: Die verschiedenen Funktionssysteme des Körpers beeinflussen sich gegenseitig, und sie befinden sich in ständigem Austausch mit der Umwelt. Eine flexible Grundspannung reagiert äusserst sensibel auf alle inneren und äusseren Ereignisse. Sie passt sich der jeweiligen Situation an. Tonusveränderungen geschehen im allgemeinen unwillkürlich. Der Körpertonus erhöht sich z.B. beim Bewegen, und er senkt sich im Schlaf. Er steht in engem Zusammenhang mit der Gefühlswelt: Freude, Angst und Erregung wirken tonuserhöhend, Müdigkeit, Traurigkeit und Erschöpfung tonussenkend.

Bei vielen Menschen ist die Tonusflexibilität durch Verspannungen und Fehlhaltungen eingeschränkt. Der Tonus kann andauernd zu hoch, andauernd zu tief oder auch in einem Mittelbereich fixiert sein. Die Eutoniearbeit führt dahin, Tonusveränderungen zu beobachten, wahrzunehmen und zu erleben. Die Fixierungen lösen sich dabei allmählich. Der Tonus kann mit der Zeit auch bewusst beeinflusst werden.

Die Eutonie setzt in ihrer Arbeit am Körper an. Sie erfasst aber den Menschen in seiner Ganzheit. Je flexibler der Tonus wird, umso erlebnisfähiger wird der Mensch für die Spannbreite des Lebens.