Im Gleichgewicht durch Eutonie


Der Begriff «Eutonie», abgeleitet aus den griechischen Wurzeln «eu» – wohl, gut, harmonisch und «tonos» – Spannung, bedeutet Spannkraft, Elastizität, Wohlspannung.

Eutonie Gerda Alexander® ist eine ganzheitliche Körperarbeit. Einfache und zugleich vielfältige Übungen in Ruhe und in Bewegung dienen dazu, den Körper bewusster zu machen. Durch präzises Empfinden wird der Körper vertrauter. Die Muskelspannung im ganzen Körper harmonisiert sich. Eigenverantwortlich lassen sich körpergerechte Haltungen und Bewegungen finden. Der Körper kommt zu seinem Recht. Diese Erfahrung führt zu mehr Achtsamkeit auch im Alltag und ermöglicht mehr Wohlbefinden und Flexibilität – körperlich, seelisch und geistig.

 

Die Eutonie ist für jeden Menschen zugänglich, unabhängig von Alter und Bewegungsmöglichkeiten. Jeder übt in seinem eigenen Rhythmus, ohne Suggestion und ohne Vorbild. Es geht nicht um das Erlernen einer Technik, um Leistung oder Wertung. Im Mittelpunkt steht das Spüren, das bewusste Erleben und die persönliche Erfahrung. Die Eutonie fördert so die Entwicklung der individuellen Möglichkeiten und die Selbständigkeit des Menschen.


Die Methode hat sich ganz aus dem westlichen Kulturkreis heraus entwickelt.



Gehalten sein - sich berühren lassen


Einzelstunden bieten die Möglichkeit, in einem pädagogischen und therapeutischen Prozess auf individuelle Anliegen sowie physische und psychische Gegebenheiten besonders einzugehen. Neben der verbalen Anleitung stehen hier auch die für die Eutonie spezifischen Behandlungsweisen mit ihren feinen und präzisen Berührungen zur Verfügung. Zudem kann im Gespräch auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen ausführlicher eingegangen werden.

 

Die Berührungen der Eutonie-Therapeutin/des Eutonie-Therapeuten wecken die Körperpräsenz und regen die Selbstregulierungs- und Heilkräfte des Organismus an. Sie helfen Spannungen zu lösen, Schmerzen zu lindern und fördern das Körperbewusstsein.


Bei sich, im Raum und mit den anderen sein


Es gibt keine festgelegten Übungsfolgen. Jede Eutoniestunde wird neu gestaltet und auf die Bedürfnisse und Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgestimmt. Die Eutonie-Pädagogin oder der Eutonie-Pädagoge führt mit verbalen Anleitungen durch die Stunde, regt zum achtsamen Berühren, Spüren, Bewegen oder Loslassen an und lenkt die Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperteile, Empfindungen oder Auswirkungen.

Die Aufgabenstellungen sind einfach und vielfältig, z.B.:

  • sich räkeln, strecken und dehnen
  • den Arm mit einem weichen Ball abrollen
  • in Ruhe die Auflageflächen des Körpers auf dem Boden spüren
  • einen Tennisball unter dem Fuss rollen
  • ein Kastaniensäcklein unter die Schulter legen, loslassen und hineinspüren
  • von einem Knie oder Ellbogen aus bewegen, zeichnen
  • die Bewegungsmöglichkeiten der einzelnen Gelenke erforschen
  • Druck gegen den Boden oder die Wand geben, abstossen
  • auf den Sitzbeinhöckern rollen

In Ruhe und Bewegung werden so die körperlichen Empfindungen bewusst gemacht und der ganze Organismus kreativ und zugleich systematisch erforscht. Die Sensibilität verfeinert sich, die Wahrnehmungsfähigkeit wird gesteigert und die Tonusflexibilität entwickelt sich.

Die einfachen Mittel der Eutonie können auch im Alltag, bei der Arbeit, in der Freizeit, bei Spiel, Sport und allen künstlerischen Tätigkeiten angewendet werden.


Dem Inneren im Außen eine Gestalt geben


«Die Eutonie Gerda Alexander hat einen pädagogischen, einen therapeutischen und einen künstlerischen Aspekt.»